Geschichte
Das Mühlenanwesen stammt im Kern aus dem 18. Jahrhundert. 1864 gab es eine bauliche Erneuerung bei der Ölmühle, von der eine Inschrift über der Tür erzählt:
„Solang das Öhl im Kruge währt, die Liebe Gottes uns ernährt, 1864“
1871 wurde das gesamte Mühlengebäude umgebaut, wovon eine Inschrift über der Mühlentür erzählt:
„Gott bewahre dieses Haus und all die Gehen ein und aus, G. Klinck 1871“
Ebenfalls in diesem Jahr wurde der Mühlengraben überwölbt. Aus dieser Zeit stammt außerdem die große Stallscheune neben dem Gebäude der Ölmühle. 1922 richtete der Müller Cappel, der zu der Zeit die Mühle besaß, die Mühle ganz neu ein und versah sie mit einem zweiten Obergeschoss. Bis 1985 wurde die Mühle betrieben.
Objektbeschreibung
Das Mühlenanwesen besteht aus einer großen Einfirstanlage mit Satteldach, in der die Getreidemühle mit angeschlossener Wohnung des Müllers sowie eine Ölmühle jenseits des überbauten Mühlgrabens untergebracht waren. An der straßenseitigen Giebelwand befindet sich eine angebrachte Türfassung zum Speicher, die von einem einst nördlich an die Mühle angrenzenden Wohngebäude stammt. Hier ist folgende Inschrift zu lesen:
„Die Morgensonn geht strahlend auf und wallt durch Sphären ihren Lauf, das muss ein grosser Herrscher sein, der ihr verleiht, den güldnen Schein“
Die Gebäude des Anwesens sind trotz Aufstockungen und Umbauten weitgehend original geblieben. Auch die technische Einrichtung der Mühle ist noch vollständig auf dem Stand der 1930er Jahre. An die Straße grenzt ein Wohntrakt, der heute fünf Achsen umfasst, ebenso viele Achsen besitzt die Getreidemühle. Der Mühlgraben verläuft unterirdisch und ist überwölbt durch einen geschlossenen, großen Rundbogen, unter dem sich eine liegende Turbine befindet. An den Mühlgraben schließt sich die zweiachsige ehemalige Ölmühle an, in der heute zwei Kleiesilos vorzufinden sind. Früher war der Wohntrakt durch eine Eckquaderung gerahmt, die heute noch zwischen Wohnteil und Mühle erhalten ist. Den Baukörper gliedert ein mit Kreuzband dekoriertes Gurtgesims in Erdgeschoss und erstes Obergeschoss. Die Fenster tragen an den Sohlbänken des Erdgeschosses ebenfalls ein Kreuzband, wobei die Fenster im Obergeschoss einen Bogenfries aufweisen. Auch die Scheune ist, wie die Mühle, mit einem Satteldach gedeckt und wird durch eine Eckquaderung und ein Geschossgesims gerahmt und gegliedert.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Patersbacher Mühle liegt am nördlichen Rand der Gemarkung Patersbach, ein Ortsteil der Gemeinde Altenglan. Folgt man der Hauptstraße in Richtung Norden so liegt die ehemalige Mühle kurz nach Ortsausgang auf der rechten Seite.