Geschichte
Der Bau der Gelöbniskirche geht zurück auf das Gelöbnis des ehemaligen Bischofs von Speyer. Dieser versprach eine Kirche zu errichten, falls die Pfalz von den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs verschont bliebe. Dieses Gelübde wurde am 2. August 1914 ausgesprochen. Sein Nachfolger Ludwig Sebastian (1862-1943) erfüllte das Versprechen mit Hilfe von Spenden aus der Diözese. Die Baugeschichte ist zusätzlich eng mit dem nebenan liegenden Minoritenkloster verbunden, von welchem sich der weitere Name der Kirche „Minoritenkirche“ ableitet.
Das Grundstück war bereits zuvor in der Hand des Kirchbauvereins St. Antonius. Hier wurde zunächst auf dem südöstlichen Teil ein zweiflügliger Klosterbau für den Orden der Minoriten errichtet. Die Geschichte der Minoriten in Kaiserslautern geht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Komplex entstand in den Jahren 1926/1927 und die Pläne entstammten dem Architekten Hans Seeberger (1864-1928). Kurz darauf, am 10. Juni 1928, wurde der Grundstein für die heutige Kirche gesetzt und bereits am 20. Oktober 1929 konnte sie geweiht werden. Sie wurde Opfer der Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und wurde 1944 schwer beschädigt. Allerdings konnte sie bereits 1947/48 wiederhergestellt werden.
Objektbeschreibung
Der monumentale Kirchenbau besteht aus Sandstein und Ziegelsteinen in versachlichten Formen der Neugotik. Die dreischiffige Basilika ist eine imposante Dominante im Stadtbild. Vor allem auffällig ist der beeindruckende vorgelagerte Westbau mit zwei hohen Türmen auf quadratischem Grundriss mit reicher Wandgliederung. Die Türme trugen ursprünglich spitze Turmhelme, welche jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch flache Pyramidendächer ersetzt wurden. Die mächtigen Türme sind leicht zurückversetzt und auch sie tragen neogotische Gestaltelemente, so zum Beispiel die spitzbogigen, enggestellten und schlitzartigen Blendbögen. Das Mittelschiff ist gegliedert durch schmale, spitzbogige Lanzettfenster in der oberen Wandfläche.
Das gotische, spitzbogige Stufenportal ist dreigliedrig und öffnet den Hauptzugang zur Kirche. Über dem Portal erheben sich drei Figuren aus Sandstein. Zentral steht das Abbild der Gottesmutter Maria, die Patronin der Kirche ist. Flankierend neben ihr befindet sich ein Abbild des Erzengels Michael auf der linken Seite. Rechts von ihr steht eine Statue des heiligen Königs Ludwig IX. von Frankreich, Namenspatron des bauausführenden Bischofs Ludwig Sebastian. Über den Abbildungen sitzt eine Fensterrosette mit neogotischem Maßwerk, die wiederum von einem Halbbogen aus Ziegelsteinen überlagert wird. Der Westbau wird abgeschlossen mit einer Traufkante aus Sandstein, worunter sich ein Fries befindet, der acht kleine Spitzbogenfenster trägt.
Das Innere der Kirche ist von niedrigen, spitzbogigen Pfeilerarkaden ohne Basis und Kapitell gegliedert. Diese trennen das Hauptschiff von den Seitenschiffen, finden sich aber auch in den Seitenschiffen und an den Außenwänden wieder. Der Chor liegt etwas versteckt hinter einer Arkade, die vom Boden bis zur Decke reicht, und wird von einem Spitztonnengewölbe gedeckt. Im Altarraum befindet sich ein monumentales Wandgemälde, das den Raum dominiert. Es handelt sich um eine Darstellung der „Schutzmantelmadonna“ und wurde von Paul Thalheimer (1884-1948) aus München geschaffen. Das Bild wird außerdem umgeben von den Darstellungen der acht Seligpreisungen, die auf einem vorspringenden Triumphbogen abgebildet sind. In diesem Bogen befindet sich der Hochaltar, der vier Holzreliefs trägt und seitlich auf zwei weitere Reliefs gestützt ist. Die letzteren zeigen den Gelöbnisbischof mit einer Ansicht des Speyerer Doms und Bischof Sebastian mit einer Ansicht der Kirche Maria Schutz.
Nach Süden öffnet sich der Chor, unter welchem eine Krypta liegt, mit Arkaden und einer Empore im Obergeschoss zum daran grenzenden Klosterbereich. Neben dem Hochaltar befindet sich die Kapelle des heiligen Antonius von Padua, im Erdgeschoss des Nordturms die Taufkapelle und im Erdgeschoss des Südturms die Petà-Kapelle.
Der Innenraum ist flach gedeckt mit einer Kassettendecke, die erst mit dem Wiederaufbau eingesetzt wurde.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Gelöbniskirche Maria Schutz liegt am östlichen Rand der Innenstadt von Kaiserslautern. Hier sind reichlich Parkplätze vorhanden sowohl in der unmittelbaren Umgebung als auch etwas weiter östlich auf dem Messeplatz.