Geschichte
Zur Geschichte der kleinen Kirche abseits von Offenbach-Hundheim ist nicht viel aufzufinden. Es handelt sich um eine alte Kirche, die etwa im frühen 12. Jahrhundert erbaut wurde und St. Alban geweiht war. Die Kirche wurde erstmals 1289 urkundlich erwähnt, jedoch stammen einige Bauteile aus einer früheren Zeit. An der Stelle der heutigen Kirche soll es wohl im 7. Jahrhundert bereits eine Kirche gegeben haben.
Objektbeschreibung
Bei dem Gebäude handelt es sich um einen Rechteckssal mit angebautem Chorturm auf östlicher Seite. Bis in die 1840er Jahre soll eine Inschrift am Sockel des Turms sichtbar gewesen sein, die das Jahr 1106 als Baujahr angegeben habe. Aus dieser Zeit stammt wohl das älteste Bauteil, nämlich das Langhaus, welches Bearbeitungsspuren an einigen Steinen des Mauerwerkes zeigt. In den Außenmauern sind außerdem einige römische Überreste verbaut. Auf westlicher Seite befinden sich Quader mit Zierschlägen und die Fenster auf der Südseite stammen aus dem 16. Jahrhundert. Diese wurden um 1507 zusammen mit dem Westportal eingebaut. Im Zuge des Baus des Westportals wurde außerdem an der Nordseite des Langhauses ein Seitenschiff angebaut. Dieses wurde in Folge des Dreißigjährigen Krieges abgerissen und erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Der Zugang zu diesem erfolgt durch vier spitzbögige Arkaden, die im Langhaus auf einfachen runden Säulen ruhen. Das Seitenschiff dient heute als Aufbewahrungsort für einen mittelalterlichen Sarkophag und mehrere römische Spolien.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts fanden einige Umbauten an der Kirche statt. In der ersten Hälfte wurde der ursprünglich kleinere Altarraum zu dem heute vorhandenen Chorturm umgebaut. Um 1260 wurde ein Kreuzrippengewölbe eingezogen und ein großes Maßwerkfenster eingesetzt. Vom Langhaus in den Turm gelangt man über einen romanischen Rundbogen.
Die Innenmalereien des Altarraumes stammen ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert und wurden 1963/64 freigelegt. Die Deckenmalerei ist aufgrund des Kreuzrippengewölbes viergeteilt. Der östliche Sektor der Malerei zeigt Christus in einer Mandorla, der westliche die Marienkrönung und in den beiden anderen sind die Apostel abgebildet. Auch die Wände der Kirche sind mit Malereien verziert. Die Westwand zeigt das jüngste Gericht, die Ostwand die Opferszene von Kain und Abel, während die Nord- und Südwand Szenen aus dem Leben Marias und der Passion Christi zeigen. Die Wandmalereien wurden bereits im 14. Jahrhundert übertüncht.
Die Sakristei wurde an der Südseite des Langhauses im Jahre 1615 errichtet. Dies bezeugt eine Inschrift im Sockel. Der Glockenstuhl, welcher zwei gotische Glocken beherbergt, wurde im 17. Jahrhundert erneuert. Die Glocken stammen aus 1480 und 1500.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Die Hirsauer Kirche liegt südwestlich von Offenbach-Hundheim etwa 500m flussaufwärts am Glan. Die Kirche ist umgeben von einem Friedhof, dessen Mauer und das spitzbogige Tor aus dem 15. Jahrhundert stammen. Parkmöglichkeiten sind vor dem Gebäude vorhanden.