Hussonggebäude in Kaiserslautern

Hermann Hussong war zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Stadtplanung und den Tiefbau in Kaiserslautern verantwortlich. Er plante mehrere Anlagen, die auch heute noch das Stadtbild prägen. Einige prägende Objekte werden in diesem Artikel aufgezählt.

Geschichte

Hermann Hussong (1881-1960) war deutscher Architekt und Stadtplaner und hat mit mehreren Bauten das Stadtbild von Kaiserslautern geprägt. Zur Schule ging er in Zweibrücken und anschließend studierte er an der Technischen Hochschule in München. Als Diplom-Ingenieur und Regierungsbauführer kehrte er zurück in die Pfalz und arbeitete zunächst in Homburg. Im Jahr 1909 begann er seinen Dienst bei der Stadtverwaltung in Kaiserslautern. Hierbei lagen seine Aufgaben bei der Gestaltung der Straßen, Plätze, der Friedhöfe und die Aufstellung von Bebauungsplänen. Bis zu seiner Zwangspensionierung am 12. September 1933 war er für die Entwicklung des Stadtbilds verantwortlich und einige seiner Kreationen sind auch heute noch erhalten.

Objektbeschreibung

Waldfriedhof (1912)

Hussongs erstes Projekt in Eigenverantwortung war die Entwicklung des Waldfriedhofes, der zu der Zeit der flächenmäßig größte Waldfriedhof Deutschlands war und zu einem Vorbild für ähnliche Anlagen wurde.

Mehr zu dem Friedhof hier.

Wohnanlage in der Fischerstraße (1922-27)

Die Wohnanlage in der Fischerstraße erinnert an eine prächtige, barocke Schlossanlage. Hussong entwarf die Anlage auf Anfrage der französischen Besatzung. Sie war ursprünglich für französische Offiziere und Unteroffiziere der Besatzungsarmee vorgesehen und wurde als Reparationsleistung an Frankreich finanziert. Nach Baubeginn 1922 kam es zu Separatistenaufständen, weswegen die Franzosen auf die Anlage verzichteten. Sie kam in den Besitz der Bau AG und die Bauten wurden fertiggestellt. In den 1990er Jahren gab es eine Renovierung, bei der der Eingangsbereich neugestaltet wurde und seitdem befindet sich der Hauptsitz der Bau AG an diesem Ort.

Die Anlage erstreckt sich über zwei Innenhöfe jeweils nördlich und südlich der Fischerstraße. Bei den Bauten handelt es sich um zwei- bis viergeschossige, sandsteingegliederte Walm- bzw. Mansarddachbauten und der Hauptbau ist ein viergeschossiges Gebäude mit zwei weit geöffneten, dreigeschossigen Flügeln. Die Anlage gilt als Beispiel der 1920er Architektur und steht unter Denkmalschutz.

„Bunter Block“ (1919-1925)

Der Bunte Block ist eine Wohnanlage zwischen Marienkirche und dem Rundbau im Südwesten. Auch diese Anlage steht als Beispiel für den Stil der 1920er Jahre unter Denkmalschutz. Sie wurde im Auftrag der Gemeinnützigen Bau AG errichtet, um der damals herrschenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. Die Leitung der Planung übernahm Hussong, aber es waren noch weitere Architekten am Projekt beteiligt, was an der jeweiligen Fassadengestaltung der Gebäude erkennbar ist.

Das Ausstellungsgelände (1925)

Auch das damalige Ausstellungsgelände war eine Kreation von Hermann Hussong. Das Gelände wurde 1945 gänzlich zerstört. An seiner Stelle ist heute der Volkspark zu finden. Mehr dazu hier.

Der Rundbau (1926/28)

Auch diese Anlage in der Form einer halben Ellipse wurde im Auftrag der Bau-AG errichtet, um die Wohnungsnot nach dem ersten Weltkrieg zu lindern. Die Wohnungen im Rundbau waren zur Zeit der Errichtung besonders modern und lockten Fachleute aus ganz Deutschland nach Kaiserslautern. Die Wohnanlage steht seit 1986 unter Denkmalschutz.

„Grüner Block“ (1926-28)

Diese Wohnanlage im Osten der Kernstadt wurde als Ersatz für die Wohnungen, die von der französischen Besatzung beschlagnahmt wurden, gebaut. Zunächst wurde sie als „Fort Hussong“ von der Bevölkerung verpönt, nach Fertigstellung und grünem Anstrich setzte sich allerdings „Grüner Block“ durch. In der Anlage entstanden die ersten Wohnungen mit Zentralheizung, Warmwasserversorgung und Gasküche in Kaiserslautern. Seit 1996 steht die Anlage als Beispiel für die Neue Sachlichkeit unter Denkmalschutz.

Weitere auf Hermann Hussong zurückzuführende Objekte sind:

  • Schlossartiger Dreiflügelbau mit zwei- bzw. dreigeschossigen Putzbauten in der Friedrich-Karl-Straße 1 (1911)
  • Sandsteingegliederter Putzbau in der Friedrich-Karl-Straße 27 (1925/26)
  • Gartenstädtische Arbeiterwohnsiedlung mit ein- bis zweigeschossigen Reihenhäusern in der Herzog-von-Weimar-Straße (1921/22)
  • Kolonnengebäude DRK (1912)
  • Spittelbrunnen, von Hussong entworfen (1912)
  • Bärenbrunnen vor der Villenstraße 21 (1914)

Räumliche Lage und Erreichbarkeit

Hermann Hussong prägte vor allem die mittlere Achse der Stadt Kaiserslautern. Sein Einfluss ist in der gesamten Kernstadt zu finden, vom Rundbau auf der westlichen Seite bis hin zum Hauptfriedhof im Osten der Stadt.

Literaturverzeichnis

keine Literaturangaben

Artikel-Historie

Koordinaten:

49° 26“ 40′ N, 7° 46“ 35′ O

Datierung:
1912-1933

Weiterführende Links:

Für dieses Objekt fehlen noch einige Angaben

  • Barrierefreiheit
  • Parkplatz
  • Familiengeeignet
  • Literaturverzeichnis

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