Geschichte
Im Mittelalter war der Ort eine Filiale der Pfarrei von Labach und wurde 1496 im Bericht über eine Visitation erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten gehörte das Dorf zu verschiedenen Sprengeln, bis es 1778 eine eigene Pfarrei erhielt. Die Bevölkerung war inzwischen so stark angewachsen, dass der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus entstand. Der Landesherr Graf Carl von Sickingen genehmigte 1746 den Bau einer Kapelle, die gegenüber der Abzweigung nach Bruchmühlbach errichtet wurde und von der noch einige Reste in der Mauer eines Wohnhauses erhalten sind. 150 Jahre lang behalf sich die Pfarrgemeinde mit dem einfachen Kirchlein, das allmählich zu klein wurde und auch einige bauliche Schäden aufwies. 1884 gründete man daher einen Kirchenbauverein, sammelte zahlreiche Spenden und nahm außerdem an einer Lotterie teil. Mit dem Bau der heutigen Pfarrkirche wurde 1901 nach den Plänen des Architekten Ziegler aus Karlsruhe begonnen. Als auch die Inneneinrichtung beschafft war, weihte Bischof Konrad Busch 1907 die Kirche dem Heiligen Martin.
Baubeschreibung
Das in neuromanischem Stil mit neugotischen Elementen erbaute Gotteshaus bildet das weithin sichtbare Wahrzeichen des Dorfes, so dass es schon als „Krone der Sickinger Höhe“ bezeichnet wurde. Die Kirche St. Martin umschließt mit dem Pfarrhaus und der ehemaligen Schule einen größeren Platz. Ihr Schiff hat querhausartige Anbauten und einen fünfseitig geschlossenen Chor. Über dem südlichen Querhaus sind zwei ausdrucksvolle Plastiken von Löwe und Adler angebracht, die Symbole der Evangelisten Markus und Johannes.
Man betritt die Kirche durch den Turm, der fünf Geschoße und einen spitzen Helm hat. Über dem Portal und einem Tympanon mit dem segnenden Christus befindet sich ein großes Steinrelief von St. Martin und dem Bettler, das von dem Bildhauer Schneider in Würzburg geschaffen wurde. Der Innenraum präsentiert sich als Saalanlage mit vier Jochen und Kreuzrippengewölben.
Der Übergang zum Chor ist mit Fresken geschmückt, die links die Werke der Barmherzigkeit, rechts die Folgen der Erbsünde zeigen. Die bleiverglasten Fenster, die seinerzeit von der Königlich Bayerischen Hofglasmalerei in München hergestellt wurden, enthalten farbenprächtige Darstellungen aus dem Leben Jesu und des Kirchenpatrons. An den Längsseiten der Kirche ist ein Kreuzweg in halb plastischer Ausführung angebracht. Auf der Empore befindet sich eine Orgel mit 21 Registern, die 1912 die Firma Voit in Durlach anfertigte. 1952 erhielt das Gotteshaus vier neue Glocken, die von der Firma Hamm in Frankenthal gegossen wurden.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Martinshöhe ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kaiserslautern und gehört der Verbandsgemeinde Bruchmühlbach-Miesau an. Die katholische Kirche befindet sich in der Ortsmitte, direkt an der Zweibrückerstraße gelegen. Parkplätze stehen direkt an der Kirche zur Verfügung.
(Karlheinz Schauder, 2006-2010)