Geschichte
Nachdem Kaiser Friedrich II. die Filialkirche von Kirchheimbolanden 124 dem Heiliggrabkloster in Speyer schenkte, wurde sie im Jahr 1408 erstmalig als Pfarrkirche St. Mauritius erwähnt. Nach der Einführung der Reformation war sie den Grafen von Naussau-Saarbrücken zugehörig. Die Kirche befand sich auf einem Friedhof, der 1850 aufgelassen wurde. Das Kirchenschiff stammt vermutlich aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, während der Turm erst im 18. Jahrhundert angebaut wurde.
Objektbeschreibung
Das Kirchenschiff besitzt einen spätbarocken Stil und der querrechteckige Ostchorturm ist eher hochgotisch. Der steile aufgeschobene Spitzhelm ist dunkel verschiefert. Das Chorfenster ist spitzbogig und das Maßwerk wurde entfernt. Darüber befinden sich spätgotische Öffnungen in Form von Rechteckfenstern und kielbogigen Schallarkaden. Der Altarraum ist über den Spitzkonsolen kreuzrippengewölbt mit laubwerkverziertem Schlussstein. Im östlichen Teil des Schiffes befindet sich eine breite spätgotische Stichbogennische. Der Chorbogen wurde wohl im Laufe der Zeit verändert, da an einem Quader die Inschrift „G Brem 1626“ zu lesen ist. Auf der Nordseite befindet sich eine vermauerte Rundbogentür, die einst zur spätgotischen herrschaftlichen Gruftkapelle führte. Diese Kapelle wird seit 1966/67 als Heizungsraum genutzt. Auf südlicher Seite führt eine zugesetzte Korbbogentür zur abgebrochenen spätgotischen Sakristei. Ebenda ist von außen eine hohe Freitreppe zum Turmeingang aus dem 19. Jahrhundert zu finden.
Das Langhaus ist ein flachgedeckter Saal mit einem, auf westlicher Seite abgewalmtem Satteldach. Es stammt wohl aus 1715 und wurde vermutlich unter Einbeziehung von Resten eines kürzeren romanischen Vorgängers errichtet. Licht dringt in den Saal durch Rundbogenfenster mit Sandsteinrahmung an den Langseiten des Gebäudes. Die Westfassade enthält das im Scheitelstein mit 1715 datierte Rundbogenportal. Es ist verziert mit reich profilierten, spätromanisch anmutenden Gewänden und darüber sitzen Ochsenaugen und romanische Spolie. Die Langhauswand ist zum Turm hin stützpfeilerartig verstärkt. Im Inneren findet man außerdem eine zweiflügelige Empore, die im Westen balkonartig vorgezogen ist, um Platz für die Orgel zu schaffen. Jedoch ist von dieser lediglich der reiche Prospekt vorhanden. Allgemein ist im Inneren von der Barockausstattung nur der polygonale Kanzelkorb auf gewundener Holzstütze original. Der Herren- und Pfarrstuhl wurde nach historischem Vorbild nachgebaut. Der Chor enthält Grabdenkmäler mehrerer einheimischer Adelsgeschlechter.
Räumliche Lage und Erreichbarkeit
Das protestantische Gotteshaus befindet sich nördlich im Zentrum der Gemeinde Morscheim zwischen Ritterhof und Vordergasse. Südlich an die Kirche grenzt der Bürgergarten des Ortes.